Schliessen

Frauenweis(s)heiten im Februar

«Frauen führen den Pinsel. Im Kunstjahr 2022 regiert die feminine Urkraft.»
So heisst der Titel der Wochenendbeilage mehrerer Tageszeitungen vom 22. Januar. Aufgeführt sind verschiedene Künstlerinnen und wo sie mit ihren Werken zu entdecken sind. Darunter die «Gigantin der amerikanischen Kunst» Georgia O’Koffee in der Fondation Beyeler in Basel und Gabriele Münter, die Pionierin der deutschen Moderne, die zeitlebens im Schatten von Kandinsky stand, im Zentrum Paul Klee in Bern.
Lange wurden Frauen als Künstlerinnen kaum wahrgenommen oder schnell wieder vergessen. Auch in der aktuellen Grossmütter Generation konnten manche Frauen ihre Talente lange nicht entfalten. Dazu gehört Johanna Näf, die wir heute im Porträt vorstellen. Sie fand erst spät zur Kunst und hatte zuerst Mühe, zu ihrem Schaffen zu stehen und es öffentlich zu zeigen. Und doch setzte sie sich durch. Seit 1989 ist sie an Ausstellungen mit Zeichnungen, Malereien, Fotogrammen, Druckgrafiken usw. präsent und hat zahlreiche Werke im öffentlichen Raum und am Bau realisiert.
Telsche Keese fragte sich erst im Pensionsalter, ob sie während der Jahre des Hausfrauen- und Mutterseins ihre Begabungen auch wirklich genutzt habe. Wach und aktiv geblieben sagt sie sich, dass es dazu nie zu spät ist und schreibt: «Ich entdeckte meine Liebe zu dichten und formulieren, indem ich es ausprobierte und fand, dass es mich zufrieden macht.»
Barbara Bischof stellt fest: «Die meisten Menschen möchten zwar alt werden, aber nicht alt sein. Warum haben wir so Mühe, das Alter positiv zu sehen? Wir haben doch einen Reichtum an Lebenserfahrungen und sind sicher weiser geworden.» Ihrer Meinung nach liegt es an uns alten Frauen, dem negativen Bild entgegenzutreten, uns stolz «alte Frauen» zu nennen und fordert: «Fangen wir an!»

Haben die Texte dieses Newsletters auch in Ihnen Erfahrungen, Gedanken und Fragen ausgelöst? Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Anregungen.

Das Frauenweis(s)heiten-Team

Kontakt
Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch

PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
Es war für Johanna Näf eine Herausforderung, zu ihrem künstlerischen Schaffen zu stehen und es öffentlich zu zeigen.
Es war für Johanna Näf eine Herausforderung, zu ihrem künstlerischen Schaffen zu stehen und es öffentlich zu zeigen.

Der zu einem Knäuel verdichtete Lebensfaden

Text und Foto: Monika Fischer

Relativ spät entdeckte Johanna Näf (77) ihre Berufung zur Kunst. Umso rascher setzte sie sich durch. Seit 1989 ist sie an Ausstellungen mit Zeichnungen, Malereien, Fotogrammen, Druckgrafiken usw. in der ganzen Zentralschweiz präsent und hat zahlreiche Werke im öffentlichen Raum und am Bau realisiert. Ihre vielfältigen Arbeiten zeichnen sich durch Eindeutigkeit und die Fokussierung auf das Wesentliche aus. Dies gibt ihnen eine grosse Kraft in der Wirkung, verleiht ihnen etwas Zeitloses und auch Spielerisches. Die ehemalige Blockflötenlehrerin, Hausfrau und Mutter erzählt, wie sie zu ihrer eigenständigen Sprache und prägnanten Formfindung gefunden hat.

Weiterlesen
WAS UNS BESCHÄFTIGT

Agil bleiben im Alter

Telsche Keese

Als ich nach der Familien- und Berufsarbeit mit 65 Jahren frei von Pflichten war wie nie zuvor in meinem Leben, fragte ich mich: «War das alles, was du kannst?» Das dritte Lebensalter war gekommen, ich durfte endlich Zeit für mich allein beanspruchen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte für mich stets der Satz gegolten: «Zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen.» Jetzt war dafür Zeit. Ich fragte mich:« Was könntest du Neues ausprobieren? Kennst du deine Begabungen, und hast du sie genutzt?» Ich fand, Mutter zu sein könne doch jede Frau. Dass es keinesfalls so ist, wurde mir sehr spät bewusst.

Weiterlesen
AKTUELL

Stolz, eine alte Frau zu sein

Barbara Bischoff

Ich bin 74 Jahre alt (jung?). Ich habe graue Haare und viele Runzeln. Meine Oberarmmuskulatur ist nicht mehr so straff, da kann ich mit Hanteln trainieren soviel ich will. Mein Rücken ist nicht mehr ganz gerade, und meine Knochen sind nicht mehr die stärksten. Oft erzähle ich dieselbe Episode, da ich vergessen habe, wem ich diese bereits erzählt habe. - Ich bin eine alte Frau! Ich fühle mich sehr wohl und habe mit diesen altersbedingten Einschränkungen kaum Probleme.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien, um das Nutzererlebnis auf unserer Website zu verbessern. Durch die weitere Nutzung dieser Website stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies und ähnlichen Technologien zu. Mehr erfahren