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Frauenweis(s)heiten im Januar

Liebe Leserinnen und Leser

Ruth Jurt hat eine der traurigsten Geschichten überhaupt zu erzählen. Ihre beiden Söhne bekamen bald nach der Geburt die Diagnose Mukoviscidose, eine Erbkrankheit. Lebenserwartung 20 Jahre. Zuerst war sie am Boden zerstört, dann entschied sie, mit den Söhnen zusammen ein so normales Leben wie möglich zu führen. Die Söhne hatten eine wunderbare Kindheit. Mit der Pubertät begann für Ruth und die Söhne der Kampf ums Überleben. Sie haben ihn alle verloren. Trotzdem hat Ruth nie die Freude am Leben verloren. Ruth ist eine tapfere und bewundernswerte Frau.
Zum neuen Jahr empfiehlt Monika Fischer, unser Augenmerk nicht nur auf die „bad news“ zu richten. Dabei würden wir nur ohnmächtig und unfähig zum Handeln. Sie empfiehlt, trotz allem Schweren Visionen zu entwickeln für eine Welt, in der wir leben möchten. Das ermögliche ungeahnte Kräfte und die Fähigkeit zum Engagement. Gelernt hat sie das in einer AG der Grossmütter Revolution.
Schliesslich freut sich Bernadette Kurmann mit sehr vielen Frauen über die gelungene Bundesrätinnen-Wahl. Sie warnt aber davor, dass frau sich jetzt ausruht. Denn im Oktober 2019 stehen die Wahlen auf Bundesebene an, und dort droht den Frauen ein Desaster. Es sei denn, sie stehen – wie bei der Bundesratswahl – zusammen und wählen vor allem Frauen.

Monika Fischer und Bernadette Kurmann

Kontakt
Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch


PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
«Andere haben euch keine Grosskinder», sagt Ruth Jurt tapfer. Sie hat zwei Söhne verloren.
«Andere haben euch keine Grosskinder», sagt Ruth Jurt tapfer. Sie hat zwei Söhne verloren.

Geben aus innerer Selbstverständlichkeit

Foto und Text: Bernadette Kurmann

Es ist eine der traurigsten Mutter-Kind-Geschichten, die ich mir vorstellen kann. Ruth Jurt-Allemann hatte zwei Söhne, die an der Erbkrankheit Mukoviszidose erkrankt sind. Ihre Lebensprognose lautete damals: 20 Jahre. Sie hat sich dieser Aufgabe tapfer gestellt: "Es ist jetzt, wie es ist", sagte sie sich nach dem ersten Schock. Die Söhne starben schliesslich mit rund vierzig Jahren. Ruth hat sich Jahrzehnte lang auf sie eingestellt. "Ich habe gegeben, was ich konnte: ständige Präsenz, Mitleiden, Hadern und Hoffen, ja selbst eine ihrer Nieren gab sie her. Dass sie das Möglichste für ihre Söhne getan hat, gibt ihr heute ein gutes Gefühl. Nur manchmal spürt sie einen Herzstich. Dann, wenn ihre Kolleginnen von ihren Grosskindern erzählen. Tapfer denkt sie dann: "Andere haben auch keine Grosskinder."

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WAS UNS BESCHÄFTIGT

Der andere Blick

Monika Fischer

Ein neues Jahr hat begonnen. Doch, wird das Leben ähnlich weitergehen wie bisher? Auch in diesem Jahr werden News aus aller Welt über Konflikte, Krisen, Naturkatastrophen, über Hunger und Not leidende Menschen berichten. Wir werden uns wiederum ohnmächtig fühlen angesichts von politischen Beschlüssen, die im Zuge des Neoliberalismus in erster Linie der Mehrung von Macht und Geld dienen und auf die Bedürfnisse der Menschen und die Natur wenig Rücksicht nehmen.
Wir können uns von all den negativen Ereignissen lähmen lassen. Wir können jedoch unseren Blick auch auf das richten, was uns wichtig ist und Visionen für eine Welt entwickeln, in der wir leben möchten. Wenn wir uns mit anderen dafür engagieren, wachsen ungeahnte Kräfte. So, wie wir es in einer Arbeitsgruppe der GrossmütterRevolution erfahren haben.

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AKTUELL

Wählt Frauen!

Bernadette Kurmann

Ja, es waren Glücksmomente, die Bundesrätinnenwahlen im Dezember 2018. Drei kompetente, hoch professionelle Frauen, die sich zur Wahl stellten. Eine Frau war gar derart gut, dass sich kaum jemand finden liess, der sich neben sie zur Wahl stellte. Dann die historische Wahl: Zwei Kandidatinnen wurden im ersten Wahlgang mit überzeugenden Resultaten gewählt. Einfach wunderbar. Balsam für die Frauenseele der Schweiz. Und doch, nach der Wahl folgt die Besinnung: Wir können uns nicht ausruhen. Mit dem Frauenanteil im Stände- und Nationalrat steht es schon heute schlecht, und im Oktober 2019 stehen eidgenössische Wahlen an. Auf Kantons- und Gemeindeebene fehlt den Frauen gar der Nachwuchs. Politik scheint ihnen zu wenig attraktiv. Was tun?

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