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Frauenweis(s)heiten im März

Liebe Leserinnen und Leser

Bereits zum dritten Mal bekommen Sie unseren neuen Newsletter. Das Porträt erzählt von Weisheit und Lebensfreude in einem nicht ganz einfachen Frauenleben. Wie schaffen wir mit Würde den Schritt ins fragile Alter? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Kolumne. Sind Kinder wirklich nur ein Ego-Projekt, für das der Staat nicht unbedingt aufkommen muss? «Aktuell» geht der Haltung hinter solchen Äusserungen nach.Unser Newsletter wird zehnmal jährlich um die Monatsmitte bei Ihnen eintreffen. Wir freuen uns, wenn Sie ihn auch künftig lesen und im Sinne der Vernetzung an Menschen verschiedener Generationen weiterleiten.

Die Arbeitsgruppe Frauen-Weis(s)heiten
Monika Fischer und Bernadette Kurmann

Der Newsletter Frauenweis(s)heiten wird von einer Arbeitsgruppe der GrossmütterRevolution erstellt, die auch die Inhalte definiert und veröffentlicht.Frauenweis(s)heiten erscheint zusätzlich und unabhängig vom Newsletter der GrossmütterRevolution.


PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATION
Gritli Schärer-Gamma
Gritli Schärer-Gamma

«Die Zufriedenheit ist mir in die Wiege gelegt worden»

Foto und Text: Bernadette Kurmann

Gritli Schärer-Gamma (1946) erlebt eine lieblose Kindheit voller Arbeit im Kanton Uri. Sie ist der Sündenbock für alles. In der Haushaltungslehre findet sie vorübergehend Geborgenheit: Zum ersten Mal ist jemand lieb mit ihr. Ganz anders ist Tante Hedi vom Hotel Hirschen, wo sie bis zur Erschöpfung arbeitet und Schikanen erfährt. Gritli bricht aus und heiratet einen um zwölf Jahre älteren, bald kranken Mann. Ein paar Wochen später zieht die kranke und verbitterte Schwiegermutter in die Wohnung. Die junge Frau betreut nun zwei kranke Menschen und bekommt zwei wunderbare Kinder. Mit 35 Jahren ist Gritli Witwe. Sie will eigenständig bleiben und nie mehr heiraten. Sie putzt und wäscht, haushaltet für andere. Sie lernt die Liebe ihres Lebens kennen und verliert den Mann nach zehn Jahren. Kürzlich hat sie auch ihren Freund fürs Alter bis zum Tod betreut. Trotz allem hat die Frau ihren Lebensmut nie verloren. Wie sie das macht? "Du musst nicht auf andere schielen und mit dem zufrieden sein, was du bekommen hast."

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WAS UNS BESCHÄFTIGT

Die Revolution nach innen oder Entdeckungen hinter der Müdigkeit

Sylvia Frey Werlen

Eine Nachbarin hat mir erzählt, dass Marco, ihr Mann, und sie sich so gefreut hätten, als sie endlich wieder einmal zusammen an ein Jazzkonzert gehen konnten. Mama wollte an dem Abend kommen und die Kinder hüten. Die beiden freuten sich auch darauf, nach dem Konzert noch einen Moment zusammen zu sitzen und einen Martini zu trinken. Ein Martini hatte sie doch vor so vielen Jahren in einer Jazzbar zusammengeführt. Marco würde dann Mama mit dem Auto nach Hause bringen.

Kaum war nach dem wunderbaren Konzert der Applaus verklungen und kaum waren sie aufgestanden, da klingelte das Handy. Es war Mama. Wann sie endlich kommen würden. Sie gehe jetzt aufs Tram.

Aber.., sie hatten doch...Mama hatte schon aufgehängt.

Als sie den Martini Martini sein liessen und nach Hause kamen, stand Mama schon im Mantel da.»lch bring dich jetzt mit dem Auto nach Hause», sagte Marco. »Nein, nein, nicht nötig,» sagte sie mit schmalen Lippen. Und schon war sie verschwunden.

Er hatte keine Chance, ihr etwas auf seine Art zu schenken, das Heimbringen mit dem Auto.

Dazu hat mir auch mein Sohn etwas bei-gebracht:

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AKTUELL

Wahlmonat März: Drehen an Ort

Bernadette Kurmann

Die Welt dreht sich um die eigene Achse. Diese Erkenntnis habe ich fast jedes Jahr im März, wenn der Wahlmonat vor der Türe steht. Immer wieder das gleiche Prozedere: Frauen werden vor der Wahl in Frage gestellt und persönlich verunglimpft. Männer werden gewählt, weil sie für politische Aufgaben wie ein Naturgesetz prädestiniert sind.

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